Schöne Dinge zugunsten von Tieren in Not kaufen- der Laden in der schönen Stadt B. war gerade geschlossen. So blieb uns der Gewissenskonflikt erspart, ob wir, die wir uns durchaus als Tierfreunde sehen, einen gebatikten Schal oder eine geschnitzte Obstschale erwerben sollten, und demnächst wieder entsorgen, weil wir das alles nicht brauchen, weil bei uns zuhause schon zu viel Schönes herumsteht.
Also haben wir nur nachgedacht und das ist immer gefährlich. Tiere in Not – muss man da nicht nur an das in engen Ställen gehaltene Nutzvieh, sondern auch an die verhätschelten und als Partnerersatz missbrauchten Haustiere denken? Interessiert artgerechte Haltung nicht mehr, wenn das Fleisch billig und das Schmusetier willig sein soll? Später bei regionalem Dunkelbier blieb der Gedanke in der Sackgasse stecken und harrt der Wiederaufbereitung.

Inzwischen hörten wir von dieser schlauen Milchbäuerin in NRW und ihrem Versuch, die Kluft zwischen Nutz-und Knutschtierhaltung zu überbrücken:
Nachdem der Milchpreis nicht zum Leben langt, wird die Kuh auch anderweitig verwertet, nämlich als Entschleunigungsprodukt für den Menschen. Dazu bringt die Bäuerin ihr Milchvieh mit gestressten Menschen zusammen, denn die Ruhe der Kühe soll sich auf die Menschen übertragen "...eine Stunde mit Kuh Isabella mal ganz alleine sein..".
Wir hätten, nachdem wir ja aufmerksam die Nachrichten hören und lesen, durchaus Entspannung brauchen können. Wir wollten uns beim Kuh-Kuscheln anmelden, aber die Warteliste war zu lang.
Nun müssen wir versuchen, auch ohne das Ohr an den beruhigenden Verdauungsgeräuschen von Isabella gehabt zu haben, uns diesmal NICHT aufzuregen über SUVs, E-Scooter, Boris Johnson, den neuen Laubbläser des Nachbarn, usw, usw...

Ähnliches wünschen wir unseren Leser*innen,
und dann vielleicht demnächst bei Linda, Gretel und Vreni, den geduldigen Stresstherapeutinnen aus der Familie des Allgäuer Braunviehs.