Die neuen Bade-Trends

Mengenbaden

Nach dem Waldbaden werden sich die Leute nach dem Entgegengesetzten sehnen. Dafür wird das Mengenbaden (bereits bekannt von Fußballarenen, Popkonzerten, Oktoberfest) mit einer neuen Sinnhaftigkeit ausgestattet. Es geht darum, sich aus seiner Ich-Isolation zu befreien und das Wir-Sein zu entdecken. Mit allen Sinnen werden beim Mengenbaden intensive Körpergerüche, dröhnendes Stimmendurcheinander und Körperkontakte wie etwa Rempeln, Aufdenfußsteigen und Ellbogenaufnasenrammen aufgenommen und zu wohltuenden psychischen Reizen verarbeitet. Veranstalter denken bereits an eine Fortentwicklung des Mengenbadens: Gegen Aufpreis soll es für fortgeschrittene Mengenbader sorgsam organisierte Massenpaniken geben.

NOx-Baden

Alle reden davon, alle messen es, keiner liebt es. Stickoxid ist überall, aber kaum jemand will sich unbefangen damit befassen. Was macht NOx mit mir? Um Antworten auf diese wichtige Frage geht es in Kursen, die mit Apnoeübungen auf den Besuch vielbefahrener innerstädtischer Magistralen vorbereiten. Durch möglichst langes Luftanhalten können sich die Kursteilnehmer in eine höhere, angstbefreiende Bewusstseinsebene versetzen, die sie dazu befähigt, hohe NOx-Konzentrationen gelassen hinzunehmen. Die Kurse werden von namhaften Automobilherstellern gefördert.

Baden-Baden
( hat nichts mit der gleichnamigen Stadt zu tun!)

Noch immer werden die wohltuenden Wirkungen des Wassers nicht zur Gänze ausgeschöpft. Auf-enthalte an stehenden und fließenden Gewässern verfehlen, insbesondere bei Hitzewellen, ihre therapeutische Wirkung, wenn nur gegrillt, gearschbombt und geliegewiest wird. Aquatherapeutin-nen und -therapeuten laden zum Entdecken bislang völlig unbekanter Wasser-Erlebniswelten ein: mehrstündige Wasserschwebeschweigeseminare im eiskalten Bergsee, Luftmatratzen-Abenteuertouren auf dem Main-Donau-Kanal und das Bergen verlorengegangener Bierkästen vom Grund der reißenden Isar sind nur einige Höhepunkte der kommenden Baden-Baden-Welle.