Die Vorgeschichte in Kürze
Meldungen in verschiedenen Medien:
eine New Yorker Journalistin hat bei einem Besuch in der Bundeshauptstadt ein neues IT-Piece entdeckt - auffallend viele Berliner und Berlinerinnen tragen diese weißen Stofftaschen mit den schwarzen Schriftzeichen. Die Buchhandelskette Hugendubel, die diese Beutel an ihre Kunden verkauft, staunt seit dem Erscheinen dieses Artikels in der New York Times über die plötzlich gesteigerte Nachfrage und Bestellungen sogar aus dem Ausland.
Wer`s genauer wissen will, ein Beispiel, hier klicken:
Neuer Link


Der Plan
Für den Start meiner Kampagne habe ich mir Augsburg ausgesucht ( Wieso Augsburg? Es hat 2 japanische Partnerstädte, Amagasaki und Nagahama, das ist nützlich. Und wieso Japan? Ein Land das uns das Waldbaden beschert hat, sollte zum Dank dafür hier eine Lifestyle-Entdeckung machen dürfen, z.B. die Beutelmania.)

Und so geht es los:
Augsburger Freunde und Interessierte ( Anmeldungen nimmt der Jammertalbote noch gerne entgegen!) postieren sich zwanglos mit M-Taschen an verschiedenen Besucher-Hotspots, wie z.B. die Fuggerei. Die Touristen, Japaner und auch andere, werden die Eingeborenen mit diesen auffallenden Beuteln fotografieren, und wir fotografieren sie, wie sie uns fotografieren.

Der nächste Schritt
wir kennen einen alten Kollegen, dieser wiederum kennt aus seiner aktiven Zeit als Auslandskorrespondent eine jüngere Journalistin, die für ein japanisches Lifestyle-Magazin arbeitet. Durch den Kollegen werden ihr diese Beutel-Fotos zugespielt, die japanische Journalistin entdeckt darin einen interessanten Trend, ihr Chefredakteur ebenso und genehmigt ihr einen Recherche-Flug nach Germany.
Weiter geht’s dann wie beim Hugendubelbeutel nach Erscheinen des Artikels in der New York Times: beim Jammertalboten treffen die Bestellungen aus aller Welt für dieses mysteriöse aber trendige M ein, und wir kriegen nicht nur die Produktionskosten rein , sondern es reicht auch noch für eine Flugreise, nach Amagasaki zum Beispiel.

Die Alternative
Sollte es doch nicht so laufen mit der Beutelmania wie erwartet, habe ich schon Plan B im Leinensackerl, nämlich einen Aufruf an alle:
Geht weiterhin mit dem Beutel zum Markt oder zum Bücherkauf, den ihr schon immer dafür verwendet habt, ob „Zentrum Paul Klee“ oder „Heimatmuseum Hintertupf“, 500 Jahre Protestantismus oder 50 Jahre Bad Bruchbach, ob mit Reklameaufdruck oder selbst gebatikt, je vielfältiger desto besser.
Das einzig Gemeinsame sollte in einer Aktion bestehen: jeder und jede machen ein Selfie mit IHREN IT-Beuteln, stellen es auf Facebook, schicken es an bekannte Influencer und verbreiten damit überall die Botschaft:
DER TREND BIN ICH UND IHR KÖNNT MICH MAL.
NACHTRAG
Einen Beutel möchte ich aber auf keinen Fall sehen, den schwarzen mit dem weißen Aufdruck:
"Mein Beutel ist wichtiger als Israel"!
Dem begegnet man im Süden der Republik auch eher selten. Man erfährt aber, manchmal kommen Besucher*innen damit zu bestimmten Gedenkstätten und machen kichernd ein Selfie vor dem Eingangstor.
Solche Beutel gibt es nicht?
Liebe Lesende, dann gebt mal den o.g.Text in eine Suchmaschine.

Wieso fällt uns da wieder ein, dass vor 30 Jahren der mitgeführte Stoffbeutel ein Identifikationsmerkmal, um nicht zu sagen Stigma der Besucher aus den ganz neuen Ländern darstellte?