Liegt da ein Nachrichtenmagazin herum...

Der Leser greift danach, und was liest er da auf Seite 16?

„Teurer Strom im Süden. Verbrauchern in Bayern und Baden-Württemberg drohen bis zu zehn Prozent höhere Strompreise an der Börse als im Norden der Republik“.
Leser: Waaaas? Hat der Söder doch recht? Der Norden macht uns mit Absicht das Leben schwer!

„Dies geht aus einer Studie im Aufragt der EU-Kommission hervor. Darin untersuchen norwegische Strommarktexperten, welche Auswirkung eine Teilung des deutschen Elektrizitätsmarkts in eine nördliche und südliche Preiszone haben würde.“
Leser: Na da sei Söder vor. Nur weil wir Südlichter nicht mit Solar- und Windkraft in die Gänge kommen…

'"Zu dieser Trennung wird die EU-Kommission Deutschland womöglich drängen, wenn die beiden geplanten Hochspannungsleitungen, die Windstrom vom Norden in den Süden leiten sollen, nicht gebaut werden.
Leser: Bitte? Aber der Suedlink wird doch gebaut! Oder?

„Versorgungsengpässe insbesondere in Bayern verursachen schon heute Kosten in dreistelliger Millionenhöhe, die bislang Stromkunden bundesweit mittragen.“
Leser: Ich verstehe immer weniger. Das ist doch schon seit Jahren der Fall!

Diese Situation wird sich durch die Abschaltung von drei bayerischen Atomkraftwerken bis zum Jahr 2022 verschärfen. Dennoch hatte Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer vergangene Woche den Bau der Stromtrassen generell infrage gestellt.
Leser: Ach so! Da steht es ja: das ist der SPIEGEL vom 6. Oktober 2014! Eigentlich sollte man nicht immer alles gleich wegwerfen!

Nachtrag:

„Der SuedLink ist eines von drei Energieprojekten, die laut dem im November 2021 vorgelegten Koalitionsvertrag der rot-grün-gelben Bundesregierung „beschleunigt auf den Weg“ gebracht und „mit hoher politischer Priorität“ umgesetzt werden sollen. Die geplante Übertragungstrasse sollte ursprünglich 2016 in Bau gehen und 2022 fertiggestellt werden.[24] Nach Verzögerungen rechnet TransnetBW mittlerweile mit einer Fertigstellung Ende 2028.“
(Wikipedia )
„Es gibt ja die Erzählung, dass der Bund die bayerische Wirtschaft benachteiligt. Sogar „systematisch“, wie Ministerpräsident Markus Söder (CSU) seit Monaten behauptet. Frei übersetzt: Diese Ampel möchte Bayern kaputt machen, bewusst und gezielt, von „ideologisch motivierter Benachteiligung“ spricht Söder. Den Beleg für eine solche Verschwörung konnte Söder bislang nicht liefern, aber egal, in der CSU heißt es: Die Fakten sprächen für sich...
(Süddeutsche Zeitung, 10.09.2024)

Aber Bayerns Söder, dessen Nachtreten gegen die Grünen und seinem speziellen Freund Habeck die Energiewende unerwartet beschleunigt hat, macht auch weiterhin für die süddeutsche Energienot seine Lieblingsfeinde verantwortlich.