Die Spannung steigt, die Stimmung ist auf dem Siedepunkt und alles fragt sich: Wer wird die Wahlen in Luxemburg gewinnen? Ach ja, auch in Bayern und Hessen begab das pflichtbewusste Bürgertum heute an die Urne. Schau mer mal, was das Volk in seiner Grausamkeit so zusammengewählt hat.
22:30 Und damit ist die Luft einigermaßen raus. Nur die hessliche FDP liegt wieder bei 5%. Alles in allem geht alles so weiter. Boris Rhein wird - mit wem auch immer - relativ geräuschlos in Hessen seinen Job machen (sofern ihn nicht auch der Kanzlerehrgeiz packt) und in Bayern steht der Kampf der Alphatiere Söder und Aiwanger bevor. An ein Zusammenarbeiten der Demokraten gegen die AfD ist nicht zu denken und ob die FDP im Bund nun in sich geht, ist zu bezweifeln. Die müssen jetzt knallharte Industriepolitik machen, damit ihnen die Industrie die Wahlkampfgelder auch nach ihrem Rauswurf aus dem Bundestag in den Hintern schiebt. Die Grünen werden alle Kröten willig schlucken und die SPD hofft, als lachende Dritte daraus hervorzugehen. Das wird nicht klappen, aber es wird sich auf die Politik in den Ländern auswirken und die Afderpartei weiter stärken.
Amen.
Fazit für Bayern: Söder freut sich, er hat weniger verloren als befürchtet. Aiwanger hat weniger gewonnen, als erhofft. Den Grünen geht es wie Söder, weniger verloren als befürchtet und die SPD freut sich, sie hat die 5%-Hürde relativ problemlos überwunden. Die FDP aber läuft hinfort unter SONSTIGE. Die anderen Sonstigen kommen in der Berichterstattung schon lange nicht mehr vor.
Fazit für Hessen: Boris Rhein ist als unbekanntester Miniprä als großer Gewinner aus der Wahl hervorgegangen - vermutlich genau deswegen. In Hessen gibt es nicht nur Wählerwanderungen, auch die SPD-Spitzenkandidatin wandert nun wieder zurück an den Absender.
22:29: Schon wieder hat sich Florian von Brunn von der Bayern-SPD bedankt, dass Kanzler Scholz 3 x in Bayern unterstützend eingegriffen hat.
Und nicht öfter.
21:41 CDU-Chef Friedrich Merz hat den Ministerpräsidenten Markus Söder und Boris Rhein zu deren Wahlergebnissen in Bayern und Hessen gratuliert und seine Partei zugleich zur Geschlossenheit aufgerufen.
Mit anderen Worten: Er hat Angst vor der Kanzlerkandidaten-Konkurrenz.
21:37 Die FAZ meldet: Bundesinnenministerin Faeser hat sich zuversichtlich geäußert, ihr Ministeramt trotz des schlechten Abschneidens der SPD bei der hessischen Landtagswahl fortführen zu können. „Ich habe sehr viel Solidarität heute aus Berlin erhalten“, sagte die SPD-Spitzenkandidatin.
Aber auch nur, weil den Job sonst niemand machen will.
21:30 Der SPIEGEL analysiert die Wahl in Bayern. "Es ist klar, wer diese Wahl gewonnen hat: der Populismus."
Kluge Analyse. Hätte ich ihnen aber auch schon vorher sagen können.
21:23 Über wen man eigentlich gar nichts hört heute, sind die Linken.
Ach, gibt's die wirklich?
20:57. Und schon ist Aiwanger mit seinen FW wieder auf Platz 4. Die Grünen haben plötzlich wieder aufgeholt. Niederbayern ist wohl schon ausgezählt.
Wenn Aiwanger wissen will, was ihm demnächst unter Söder blühen wird, dann muss er sich nur nach Ingolstadt begeben. Dort wohnt ein Rentner namens Seehofer...
20:32 Schwupp - so geht es dahin. Plötzlich ist die AfD auf Platz 2 in Bayern und die FW gleich dahinter. Die Grünen schmelzen dahin, derzeit noch 14,8%. Macht aber nix, wie der Grünen-Vorsitzende Hartmann meint, denn:
"Das zweitbeste Ergebnis der Grünen in der bayerischen Geschichte." Darauf einen Waldmeistertee.
20:28 SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert sprach von einem "bitteren Abend". Mit Blick auf die Regierung in Berlin betonte er, es liege "auch eine Botschaft für uns" in der Tatsache, dass die Ampel-Mitglieder in beiden Bundesländern verloren hätten.
Und da kannte er die neueste Hochrechnung von Bayern (7,9%) noch gar nicht.
20:22 Noch ein hübsches Statement von Herrn Söder zum Wahlausgang: "Es ging nie um einen Schönheitspreis."
Man kann sagen, was man will, in den Spiegel schauen, das kann er.
20:15 Hessen. Boris Rhein hat es gut. Er hat die Auswahl und kann sich bequem sein Koalitionsmenü zusammenstellen.
Ob die Grünen dabei in die Pfanne gehauen werden, man wird sehen.
20:13 "Im Augenblick ist meine Partei sehr stabil", sagt Nancy Faeser gerade im BR.
Stabile Seitenlage.
20:06 Je öfter Söder sein Mantra wiederholt, umso schneller und sicherer redet er.
Noch eine knappe Stunde, dann glaubt er's selber.
20:00
In Hessen steht die FDP weiterhin auf 5% - in Bayern fliegt sie definitiv raus.
Bis auf Helmut Markwort. Den werden sie hinausrollen.
19:45 Noch vor wenigen Minuten sah Aiwanger betreten zu Boden, als ihn Söder bei der BR-Runde der Parteivorsitzenden wie einen Schulbub abkanzelte, als es um ein mögliches zusätzliches Ministeramt für die FW ging. Jetzt auf Phoenix hat er schon wieder Oberwasser.
Möchte ihm vielleicht jemand sagen, dass seine FW derzeit nicht auf Platz 2, nicht auf Platz 3, sondern auf Platz 4 steht?
19:22 - Bayern. Die Spitzenkandidaten dürfen sich äußern. Florian von Brunn hätten sie fast vergessen.
Aber er wirkt nicht, als hätte ihm das noch groß was ausgemacht.
Dann sprach Söder noch über die alten Zeiten der absoluten Mehrheit: "Früher hat es die Freien Wähler nicht gegeben, die AfD nicht, es sind andere Verhältnisse."
Natürlich hat ihn niemand gefragt, unter wessen Regierung die beiden Parteien groß geworden sind. Ach ja, der BR.
19:04: Bayern. „Das Ergebnis ist sicherlich eine Enttäuschung“, räumte SPD-Spitzenkandidat Florian von Brunn auf der Wahlparty der Sozialdemokraten ein. „Wir haben gezeigt, dass die SPD in Bayern noch kämpfen kann“, sagte er weiter.
Wobei man eigentlich von einem Spitzenkandidaten nicht nur Kämpfe, sondern gelegentlich auch kleinere Siege erwartet. Der Adel ist auch nicht mehr, was er eigentlich noch nie war.
18:50 Jetzt spricht Söder. Ziemlich aufgeräumt.
Der Mann ist so was erleichtert, nochmals davongekommen zu sein - die CSU liegt über 35%, hechel.
Söder soeben: "Bayern bleibt Bayern, auch wenn die Welt langsam verrückt wird."
Er freut sich, dass sich die Welt langsam dem Freistaat annähert.
18:47: Der wohl alte und neue Minprä von Hessen, Boris Rhein, freut sich, dass seine Vorgänger Bouffier und Koch auch aufgeschlagen sind.
Diese Gesichter sehen zu müssen, ist im Nachhinein noch ein Grund, der CDU mindestens 10% abzuziehen.
18:38
Frau Ebner-Steiner von der AfD erklärt den Wahlerfolg: "Da trauen sich Menschen nachts nicht mehr auf die Straße, hier in Niederbayern..."
Naja, kein Wunder. So viele AfDler...
18:37 Hubert Aiwanger: "Der Rückhalt in der Bevölkerung tut gut."
Nach den ersten Prognosen hat sich der Rückhalt in Bayern um 2 1/2 von 100 Hanseln erweitert.
Ansonsten hielt Aiwanger eine weitere Wahlkampfrede.
Nur von den Freien Wählern in Hessen, von denen er vorher so geschwärmt hat, ist keine Rede mehr.
18:30 Die AfD legt in beiden Ländern kräftig zu, die FDP pulverisiert sich.
Die Summe aller Schrecken hat sich nicht verändert.
18:28 - Hubert Aiwanger spricht auf Phönix. Allerdings ohne Ton.
Wie erfrischend. Es gibt auch positive Aspekte an diesem Abend.
18:22 - und schon ist Nancy Faeser zur Stelle. Mit 16% und knapp 4% Minus ein Desaster. Noch vor der ersten Hochrechnung bedankt sich die Innenministerin bei den Mitkämpfern: "Wir stehen diesen Abend gemeinsam durch."
Sag beim Abschied leise "Wir werden diesen Abend gemeinsam durchstehen. Äh, wann geht gleich wieder mein Flieger?"
18:00 Die Wahl ist gelaufen. Und so sieht's in Bayern aus: "Historischer Tiefststand für die CSU", titelt der SPIEGEL.
"Die Wahl ist noch nicht gelaufen," meint Ilse Aigner von der CSU. Sie meint natürlich, dass das Endergebnis noch nicht ganz feststeht, aber sie kann oder will sich halt nicht präziser ausdrücken.
17:00
Der Wahlleiter in Bayern rechnet bei der Landtagswahl mit einer vergleichsweise niedrigen Wahlbeteiligung. Bis 14 Uhr am Sonntag lag die Beteiligung bei 35,4 Prozent.
Bei der Landtagswahl in Hessen hat bis zum frühen Nachmittag am Sonntag deutlich weniger als ein Drittel der 4,3 Millionen Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. Die Wahlbeteiligung lag bis 14 Uhr bei 27,7 Prozent.
So viel Geschrei für so eine Beteiligung. Aber vielleicht lag's ja gerade am vielen Geschrei.