Der Katalane Joan Sallas ist tatsächlich Meister einer lang vergessenen Nischenkunst, des sogenannten „Serviettenbrechens“. Und das ist, wie ich staunend erfahre, kein Versuch, Origami nachzubasteln, sondern eine 500 Jahre alte westliche Faltkunst. Der Serviettenfaltmeister kniffelt aus dem Material zum Mundabwischen kunstvolle Gebilde in Form von Tieren, Schiffen oder Bergen, und der Emir von Katar soll sogar einen Papiertiger aus des Meisters Händen als Sonderanfertigung geordert haben. Die harmloseren, aber nicht weniger aufwendig gefalteten Schwäne, Delfine, Fabelwesen und Blütenbäume waren in zahlreichen Ausstellungen zu bestaunen, vom Spielzeugweltenmuseum Basel bis zum Metropolitan Museum New York.
Auch wenn ich jetzt keinen Ehrgeiz habe, selber die Kunst des Rund-, Lang- Schuppen- und Schlußfaltens für die neue Tischkultur zu erlernen, fasziniert mich die Idee , zumindest gelegentlich Zeit und Energie auf ein Produkt zu verwenden, das niemand wirklich braucht, das schön ist und kurzzeitig bewundert, aber meistens bald entsorgt wird.
Einsatz von Energie für Nutzloses – wieso fällt mir da unser Verkehrsminister ein? Dabei erfreuen die Ergebnisse seiner Energieverschwendung ja nicht einmal das Auge!
Aber weiter gedacht: Könnte nicht jemand dem Scheuer Andi zum Geburtstag einen Intensivkurs in Serviettenbrechen schenken? Meister Sallas braucht für kompliziertere Gebilde mehrere Wochen Arbeitszeit. Als Anfänger dürfte Verkehrsminister Scheuer bestimmt zwei Jahre AUSSCHLIESSLICH damit beschäftigt sein, einen schönen Tretroller zu falten. Den wir dann gerne im Spielzeugweltenmuseum Basel bewundern.
Nachtrag:
Unser Autor Andreas Diebold hat sich dann doch mit der Falterei intensiver beschäftigt. Nach 8 Jahren vergeblichen Übens gibt er aber jetzt den Versuch auf, aus bunten PapierServietten Tannenbäumchen für die festliche Weihnachtstafel zu kniffeln.
- Restmüll
- 03.07.2019
Sein Kommentar: Ich versuch mich jetzt lieber als Zitronenfalter.
Nachtrag 2:
Wer sich von den o.g. Bildern des Jammers nicht abschrecken läßt und auch die Faszination einer nutzlosen Kunst spürt, kann dazu einiges im Netz nachschauen und nachlesen,
z.B unter den ff. Links
oder
Für ev. Auswirkungen übernimmt das Team des Jammertalboten aber keine Haftung!
Nachtrag 2:
Wer sich von den o.g. Bildern des Jammers nicht abschrecken läßt und auch die Faszination einer nutzlosen Kunst spürt, kann dazu einiges im Netz nachschauen und nachlesen,
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